Das Medium der Malerei verlor im Verlauf des 20. Jahrhunderts kontinuierlich an Bedeutung. Spätestens mit der Postmoderne schien das Medium für eine gewisse Zeit obsolet – Kunstformen wie Installationskunst, Videokunst, Performance oder Aktionskunst dominierten. Auch wenn Malerei nie komplett verschwunden ist, scheint derzeit ein Revival des Mediums im Gange zu sein. Die Biennalen und grossen Kunstausstellungen zeigen eine auffallende Zahl von zeitgenössischer Malerei. Mit was hat dieses Revival zu tun? Mit einer Rückbesinnung auf eine jahrhundertealte Tradition? Mit einer Sehnsucht nach Taktilem und Handgeschaffenem? Oder mit einer radikalen Neuerfindung und -positionierung des traditionellen Mediums? Was kann, soll und will Malerei heute?

Dieser Frage gehen wir nach, indem wir auf unserem Rundgang zeitgenössische Künstlerinnen aus Basel besuchen, die im Medium Malerei arbeiten. Nach dem Start in der Ausstellung von Werner von Mutzenbecher in der Galerie Gisèle Linder treffen wir junge Kunstschaffende aus Basel und kommen mit ihnen ins Gespräch: wir diskutieren mit Fabio Luks und Yota Tsotra über die von ihnen kuratierte Ausstellung «Malerei im Transit» im Kasko, besuchen Vincent Kriste in seinem Atelier im Atelierhaus Klingenthal und sprechen mit Maja Rieder über ihre Ausstellung in der Galerie Tony Wuethrich.

---

Der Rundgang startet um 14:00 Uhr bei der Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstrasse 54, und dauert zu Fuss ca. 2 Stunden.

Der Rundgang ist kostenlos; die Anmeldung erforderlich. ᐊ AUSGEBUCHT ᐅ

---

Martina Venanzoni ist promovierte Kunsthistorikerin. Sie ist derzeit tätig als kuratorische Leiterin von FATart (Femme Artist Table) sowie als freischaffende Kunsthistorikerin. Zuvor war sie Stipendiatin bei eikones – Zentrum für die Theorie und Geschichte des Bildes an der Universität Basel (2018-2021), Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schaulager Basel (2013 – 2018) und Kuratorin der Ausstellung Shift in Progress am Shift Festival für elektronische Künste in Basel (2009 – 2011).